Reisebericht 2019

Ein Kontinent in Aufruhr

Gleich in mehreren Ländern kommt es zu Protesten, Vandalismus, Plünderungen und Toten. Die konkreten Anlässe variieren. Zu unterschiedlich sind die einzelnen Länder – wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch.
Aber eines haben alle Länder gemeinsam: Die Kluft zwischen Arm und Reich ist sehr groß. Und genau daraus erwächst der zunehmende Unmut. Auf der einen Seite diejenigen, die sich alles leisten können, auf der anderen Seite jene, denen der soziale Aufstieg verwehrt bleibt und die stets mit dem Risiko leben, wieder arm zu werden oder es zu bleiben. Das gilt für den ganzen Kontinent und ist Normalität. Hier liegt das Problem.

Brasilien 2019

2013 erwachte Brasilien – als sich das Land auf die WM vorbereitete und plötzlich bemerkte, dass sich nur wenig verändert hatte.
Nachdem der „charismatische Führer Lula da Silva“ im Gefängnis saß, waren die Leute anfällig für den Heilsbringer Bolsonaro. Er hat mit seinen markigen Sprüchen und wenig politischer und diplomatischer Führung das Land tief gespalten. Erfolge wie Sicherheit, Ordnung und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit blieben bisher aus.
Die politische Klasse allein für die Missstände und die Unzufriedenheit verantwortlich zu machen wäre jedoch zu einfach. Denn die Politik ist ein Spiegel der Gesellschaft.

Reserva und Fazenda do Engenho

Die erste Woche verbrachte ich mit drei Freundinnen auf einem Landgut im Naturreservat Ibitipoca. Der Besitzer des Landgutes ist sehr involviert in die Entwicklung der umliegenden Dörfer und hat mehrere kleine Zentren für die Weiterbildung der jungen Generation gebaut. Der Tourismus steht erst am Anfang und wird im Einklang mit der Natur auf sanfte Weise umgesetzt.Wir haben schöne Wanderungen auf dem Hochplateau des Nationalparks unternommen. Die großartige Natur, die Tier und Pflanzenwelt, die Menschen in den kleinen Dörfern, ihre Kultur, all dies hat uns sehr beeindruckt. 

Die Musikschule Acao Social pela musica

Mein Besuch bei der „Camerata Jovem“ des ASM – Açao soçial pela musica, in Rio fiel dieses Mal etwas kürzer aus, da die Gruppe vor zwei Monaten auf Europatournee war und in Zürich, Genf, Berlin und Düsseldorf, insgesamt acht Konzerte mit sehr großem Erfolg aufgeführt hat. Glücklicherweise konnte ich das Orchester auch nach Düsseldorf holen, und wir konnten hier tolle Konzerte des Ensembles erleben. Die Freude war groß einen Teil der Jugendlichen wieder zu treffen. Es konnten nicht alle Mitglieder des Orchesters zu unserem Treffen in Rio kommen, weil sie ihre Aufnahmeprüfung an der staatlichen Universität hatten.

Die Musikschule Acao Social pela musica

Toll zu sehen, wie sehr die Jugendlichen durch die Möglichkeiten, die ihnen die Musikschule und das Orchester bietet erwachsen geworden sind und Verantwortung für sich und ihre Familien übernehmen. Vier haben schon ein eigenes Zimmer und können sich mit den Einnahmen durch die Musik selbst versorgen und ihre jüngeren Geschwister mit unterstützen.Ein gewaltiger Fortschritt für die Entwicklung dieser Jungen und Mädchen, wenn man bedenkt, dass sie in den Favelas groß geworden sind. Sie sind ein großes Vorbild für eine bessere Gesellschaft einen Veränderungsprozess. Ihre Leistung verdient großen Respekt.

Programa comunitario da Reconçiliaçao

Meine nächste Station war in Sao Paulo das Kinder- und Jugendprojekt „Programa comunitario da Reconçiliaçao“. Bewusst habe ich mir dieses Mal mehr Zeit genommen, um dieses Projekt genauer kennen zu lernen.
Die Creche – die Kindertagesstätte
Insgesamt sind aktuell 108 Kinder im Kindergarten von 2 bis 4 Jahren, die von 10 Erzieherinnen unter der Leitung von Silvana liebevoll betreut werden. Die Kinder sind von Montag bis Samstag 10 Stunden in der Kita, erhalten dort 5 Mahlzeiten pro Tag und werden nach neuen pädagogischen Erkenntnissen erzogen.

Cantinho da Comunidade – Kurse für die Erwachsenen und die Jugendlichen

Durch das Anbieten von verschiedenen Kursen, wie Nähen, Malen, Kochen und Compter, wird den meist älteren Frauen eine Orientierung gegeben.  
Ein ganz wichtiger Teil ist der berufsvorbereitende Lehrgang für die Jugendlichen, im Alter 15-19 Jahre. Zurzeit nehmen 25 Jugendliche daran teil. Sie werden in Sprache, Mathematik, Informatik, Ethik, aber auch über Rechte und Pflichten des Arbeitnehmers und auf die Bewerbung in einem Unternehmen vorbereitet. 10 von diesen Jugendlichen konnten schon vermittelt werden und machen eine Lehre als Mechaniker, Elektriker, Bäcker, Büroangestellte. 

Sede

Dort werden 360 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 -15 Jahren betreut.
Die Kinder gehen nach der Schule in die verschiedenen Gruppen, wo sie erst eine warme Mahlzeit bekommen, die Hausaufgaben machen können und danach Zeit für kreative Aktivitäten haben: Musik, Theater, Kunst, Kurse zur Lebensorientierung. Am Nachmittag gab es eine Theateraufführung. Mehrere Gruppen führten traditionelle Tänze aus verschiedenen Regionen Brasiliens auf, dazu gab es Musik mit einfachen Instrumenten und selbst geschneiderten Kostümen. Ich war tief beeindruckt von der Qualität und der Eigeninitiative dieser Jugendlichen mit ihren Erziehern. 

Die Direktion

Am Abend gab es das Treffen mit einigen Mitgliedern der neuen ehrenamtlichen Diroteria. Ich bin sehr froh darüber, dass einige neue engagierte und vor allem junge Leute dazugekommen sind, die gute Ideen einbringen und eine strategische Zielvorgabe für die nächsten 2 Jahre ausgearbeitet haben.

Eine solche Einrichtung ist für alle eine große Herausforderung, denn sie ist der Willkür des Sozialamtes ausgeliefert, das immer mehr die Mittel ohne Ankündigung kürzt.
Die Hälfte der Ausgaben für die verschiedenen Kurse werden durch Spenden von Privatleuten und Stiftungen aufgebracht, dies ist eine große Hilfe.

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